Vorstellung Siegerentwurf Luxemburg | (Ersatz-) Neubau Pflegeheim
Bertrange, Luxemburg – 02. Mai 2023 – Anfang Mai fand im Centre Atert eine öffentliche Veranstaltung statt, bei der die Planung für den Erweiterungs- und Ersatzneubau für das bestehende Pflegeheim , das sich am Ortsrand befindet, präsentiert wurde. Die Veranstaltung wurde von prominenten Rednern eröffnet, darunter Monique Smit-Thijs, die Bürgermeisterin von Bertrange, und Corinne Cahen, die Ministerin für Familie und Integration. Insbesondere Ministerin Cahen betonte die Bedeutung der Architektur für das Leben älterer Menschen und lobte das Projekt als wegweisend für die Pflegeheimgestaltung. Serge Nickels von LuxStrategy, dem Projektsteuerer des Vorhabens, erläuterte den Wettbewerbsverlauf: In einer mehrphasigen Auswahl wurden drei Teams ausgewählt, die anschließend einen dreiphasigen Wettbewerb über ein halbes Jahr hinweg bestritten. Im Oktober des vergangenen Jahres wurde das Siegerprojekt einstimmig gekürt. Nickels gab zudem einen Ausblick auf die geplante Zeitschiene des Projekts.
Die Vorstellung der Planung zur Realisierung des Neubauvorhabens verantworten Feddersen Architekten in Kooperation mit dem Luxemburger Partnerbüro Decker, Lammar & Associés. Das Konzept stieß bei den zahlreich erschienenen Bürgern auf reges Interesse, insbesondere ältere Menschen zeigten sich gespannt und neugierig. Während der Veranstaltung hatten die Besucher die Möglichkeit, alle drei Wettbewerbsbeiträge zu besichtigen. Sowohl die Wettbewerbspläne als auch ein Wettbewerbsmodell standen zur Ansicht bereit. Es war die erste Gelegenheit, die Konkurrenzprojekte zu begutachten, und es zeigte sich, dass sehr unterschiedliche Konzeptansätze entwickelt wurden. Im Anschluss an die Reden und Präsentationen nutzten viele Besucher die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich mit Jörg Fischer und den Kollegen von Decker, Lammar persönlich auszutauschen.
„Wir freuen uns sich über das positive Feedback und das große Interesse an dem Neubauvorhaben“, sagt Jörg Fischer: „Das Projekt stellt insbesondere in der Verzahnung mit dem Außenraum eine bedeutende Entwicklung im Bereich der Pflegeheimarchitektur dar und wird einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung älterer Menschen leisten.“
Das Sieger-Projekt umfasst ein Pflegeheim mit 175 stationären Plätzen, zahlreiche öffentliche Räume sowie die Verwaltung. Des Weiteren ist ein überirdisches Parkhaus mit etwa 150 Stellplätzen geplant. Insgesamt erstreckt sich das Gebäude über eine Bruttogrundfläche von ca. 25.000 Quadratmetern. Grundgedanken des Gebäudes sind eine maximale Verknüpfung zwischen NutzerInnen und Außenraum, eine größtmögliche Kommunikation zwischen den verschiedenen NutzerInnen des Hauses und eine möglichst optimale Versorgungseffizienz der Pflegegruppen auf den Geschossen.
Die Typologie des Pflegeheims sieht für alle Aufenthaltsräume eine Orientierung zu den umliegenden Außenräumen vor. Jede Wohngruppe verfügt durch eine Terrasse oder direktem Gartenzugang einen großen Bezug zur Natur. Die Aufenthaltsräume der Wohngruppen orientieren sich stets zu verschiedenen Außenbereichen. Auf den Geschossen werden durch Flurerweiterungen und dem jeweils unmittelbaren Tageslichtbezug typische krankenhausähnliche Flure vermieden und Orte geschaffen, die zum Verweilen einladen und zum Austausch der BewohnerInnen untereinander anregen. Das gesamte Gebäude zeichnet sich durch ausdifferenzierte Räumlichkeiten aus, die den BewohnerInnen einen unterschiedlichen Grad an Privatheit, verschiedene Orte, anbieten. Ein besonderes Augenmerk legt der Entwurf zudem auf das Personal, dessen Räume ebenso die Wertschätzung ausdrücken sollen wie die Wohngruppen dies für die BewohnerInnen tun. Des Weiteren ist Orientierung ein wichtiges Stichwort.