Quartier in Düsseldorf

Trotz städtebaulicher Verdichtung strebt der neue Campus Schloßallee maximale Durchlässigkeit im Quartier an: Blickbeziehungen vom Platz an der Schlosskirche nach Süden bis zum Eingang der neuen KiTa und nach Osten zum neuen Schulgarten schaffen Offenheit und vernetzen die unterschiedlichen Stadträume. Die städtebauliche Figur bindet die Schlosskirche als identitätsstiftenden Stadtbaustein über einen Platzraum ein. Der Campus öffnet sich damit zum westlichen Nachbarn und ermöglicht eine zukünftige gemeinsame Weiterentwicklung des Quartiers. Nach Osten bildet das Ensemble einen kräftiges Rückgrat zum Schulgelände, schirmt den Campus damit ab und profitiert gleichzeitig von der anregenden Nachbarschaft zum Schulgarten. Durch die maßstäbliche Gliederung seiner Baumasse nimmt sich das „Haus an den Gärten“ zurück. Das „Haus an der Schlosskirche“ adressiert den Campus, verknüpft ihn mit dem Wohnumfeld und trägt zur niedrigschwelligen und wenig institutionellen Erscheinung des Campus bei. Er soll der fußläufigen Erschließung vorbehalten sein; Taxivorfahrt und Anlieferung sind möglich. Die Wegeflächen werden dafür nach den Prinzipien des „shared space“ angelegt. Alle oberirdischen Stellplätze und die Tiefgarage werden jedoch über die westliche Erschließungsstraße erreicht ohne den Innenhof des Campus zu tangieren.

Auf der Innenhofseite des Campus finden sich gut einsehbar alle Eingänge: Das Café wird kommunikativer Mittelpunkt und zum einladenden Ort für die ganze Nachbarschaft. Anregende Gemeinschaftsflächen sowie geschützte Nutzergärten zeichnen die Freianlagen aus. Nach Osten und Südosten reihen sich die Nutzergärten auf. Im Unterschied zum offenen Charakter des Campus sind sie ganz auf die spezifischen Bedürfnisse der Nutzer ausgerichtet und bieten damit assistenzfrei nutzbare Außenräume. Der gewachsene Baumbestand und die Lage am Schulgarten versprechen naturraumorientierte Qualitäten.

28 kompakt geschnittene Zwei-Zimmer- und 14 Drei-Zimmer Wohnungen im Seniorenwohnen verteilen sich auf das Haus an der Schlosskirche und das Campus Haus. Alle Wohnungen sind barrierefrei, insgesamt 18 uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbar geplant. Der Großteil der Wohnungen ist auf den ruhigen Campus ausgerichtet. Das Seniorenwohnheim ist in sechs Wohngruppen mit je 15 Bewohnern unterteilt. Fünf Plätze der insgesamt 90 Einzelzimmer werden dabei als Kurzzeitpflege betrieben. Die Aufenthaltsbereiche öffnen sich mit breiter Fensterfront zu den großen Loggien, eingestellte Küchen schirmen sie von den Fluren ab. Die Aufenthaltsräume orientieren sich zum Campus nach Westen wie auch zum Schulhof nach Osten, so dass identitätsstiftende Bezüge für jede Wohngruppe entstehen, welche eine entsprechende Innenraumgestaltung zudem unterstreicht. Kleine Sitznischen entlang der Flure bieten Raum für besondere Möbelstücke und regen zur Bewegung an, kleine Loggien laden ein zu einem Gespräch oder zum Balkongärtnern. Je zwei Wohngruppen sind zu einer Organisationseinheit zusammengefasst. Das Erdgeschoss ist im Sinne niedrigschwelliger und freilassender Atmosphäre gestaltet: Vom Foyer aus führt der Weg über die Lobby in den geschützten Garten. Ebenfalls zum Garten ausgerichtet liegt ein großer, multifunktional nutzbarer Raum. Hier können Feste und Mitarbeiterschulungen stattfinden.Die Aufenthalts- und Ruheräumen für das Personal liegen – auf kurzem Wege erreichbar – im Staffelgeschoss und partizipieren vom Dachgarten; dieser besondere Grünraum mit Blick in den Campus soll allen BewohnerInnen, BesucherInnen und Mitarbeitenden offenstehen. Personalwohnungen finden im Staffelgeschoss des Seniorenwohnheimes Platz.

Dreiseitig eingebettet in den Garten liegt die Tagespflege: Öffnung zum Quartier und Intimität durch geschützter Räume sind gleichermaßen umgesetzt; die Tagespflege verspricht ein hochgefragter Ort zu werden. Die gemeinsame Nutzung von Eingang, Nebenräumen bis hin zu einem kleinen Empfang unterstützt die Bereitstellung breit gefächerter Angebote. Mit dem „AWO Zentrum +“ und seinen vielen Anlaufstellen bleibt es für die Kita bei lang bewährter Nachbarschaft. Für seine Anrainer bietet der neue Quartiersplatz eine ganz besondere Qualität. Das Café wird kommunikativer Mittelpunkt des Campus. Der nördliche Gastraum kann separiert werden und steht damit für private Familienfeiern zur Verfügung. Der Intergrationsfachdienst IFD der AWO empfängt seine Besucher als Auftakt gleich am Grundstückszugang im Haus an der Schloßkirche und leistet inkludierende Arbeit in neuen Räumlichkeiten im Erdgeschoss. Das Café wird kommunikativer Mittelpunkt des Campus und kann auch darüber hinaus für die Nachbarschaft ein einladender Ort werden.

Projekttyp

  • Neubau Quartier

Nutzung

  • 42 Seniorenwohnungen
  • 17 Plätze in der Tagespflege
  • 90 Plätze Stationäre Pflege
  • Ambulanter Pflegedienst
  • 21 Mitarbeiterwohnungen
  • Integrationsfachdienst
  • 70 KiTa-Plätze
  • Café

Bauherr

  • AWO Kreisverband Düsseldorf e.V.

Betreiber

  • Bauherr

BGF

  • 14.400 qm