Hospizhaus in Hall, Tirol

Drei Leitideen waren für den Entwurf des Hospizhauses bestimmend:

• Der Neubau sollte nicht wie eine Gesundheitseinrichtung oder ein Pflegeheim wirken
• Der Entwurf vermittelt städtebaulich zwischen den großvolumigen Krankenhaus-/Institutsgebäuden und den kleinteiligen Einfamilienhausstrukturen in seiner unmittelbaren Nachbarschaft
• Seine Funktionen wurden übersichtlich miteinander verknüpft, damit für die Nutzer eine bestmögliche Orientierung, Sicherheit und Behaglichkeit gewährleistet war

Der Entwurf organisiert unterschiedliche Nutzungen auf lediglich zwei Ebenen. Im Erdgeschoss liegt unmittelbar neben dem Haupteingang der Ausbildungsbereich. Die Verwaltung und Betreuung sind zentral im Haus positioniert. Gemeinsam mit dem Tageshospiz bilden sie den Sockel für die darüber liegende Hospiz- und Palliativstation mit ihren 14 Bewohnern. Über den repräsentativen Empfangsbereich mit Café und Kapelle sind alle Nutzungseinheiten über eine zentrale Erschließung zu erreichen.

Vier Höfe gliedern und organisieren das Gebäude sowohl horizontal als auch vertikal. Sie ordnen den Baukörper, schaffen Adressen und bilden Orientierungspunkte innerhalb des Hauses. Sie sind Orte des Rückzugs, aber auch des Zusammenseins. Das Erdgeschoss ist entlang seiner Magistralen parallel zum Hang verschoben. Nach Westen wird so der Haupteingang, nach Osten der geschützte Garten für die Bewohner gebildet.

Das zurückgesetzte Obergeschoss ist an den vier Höfen fixiert. Um sie herum sind die Bewohnerzimmer, die Funktionsräume und auch die Gemeinschaftsbereiche angeordnet. Die Bewohner können über zwei versetzte Rundwege zwischen vielfältigen Orten zum Verweilen wählen.
Die Aufenhaltsbereiche an der Außenfassade sind diagonal über das Grundstück zum Park im Nordwesten und zur Altstadt von Hall nach Südosten hin orientiert. Durch die Differenzierung des Baukörpers mit seinen Vor- und Rücksprüngen und seiner Zweigeschossigkeit nimmt er sich zurück und fügt sich vermittelnd in sein Umfeld ein.