Albertinen Seniorenzentrum Volksdorf – Hamburg Farmsen
Mit dem Neubau des Albertinen Seniorenzentrums in Volksdorf wird nicht nur die stationäre Angebotsstruktur grundlegend reformiert, vielmehr geht es um die grundsätzliche Stärkung des Wohnstandortes auf dem Campus und damit um die Fokussierung auf einen gemeinschaftsbildenden und atmosphärisch dichten städtebaulichen Raum. Im zentralen Gebäudeteil befinden sich alle übergeordneten Funktionen des Wohnbereichs. Die versetzte Anordnung der Pavillons verhindert eine blockhafte Wirkung des Ensembles, differenziert es weiter aus und vermag insbesondere den neu entstehenden Marktplatz im Osten räumlich zu fassen. Die Einbindung der bestehenden Tagesklinik kann allein durch leichte Modifizierung der Gebäudekonstellation gelingen, grundsätzliche konzeptionelle Änderungen sind nicht erforderlich.
Der zentrale Patio schafft mit seiner Wasserfläche eine besonderer Raumerweiterung und ist Blickfang für die Eintretenden. Eine kleine Lobby lädt zum Verweilen und Beobachten ein; vis a vis der Empfang mit direktem Zugang zu den Verwaltungsräumlichkeiten. In kontemplativer Ruhe liegt der Andachtsraum auf der anderen Seite des Patios, der „Holzlamellenvorhang“ schützt vor – buchstäblich – beiläufiger Störung, dadurch kann der Ausblick auf die Wasserfläche und auf den „Lebensbaum“ ganz ungestört sein. Das Cafe ist ein verknüpfender Ort: zum einen liegt es an der Schnittstelle von öffentlichem und halböffentlichem Raum – ein direkter Zugang vom Eingangshof liegt auf der Hand, zum andern separiert es nur der lichte Patio von den Veranstaltungsräumen im Osten; dies verspricht ein freundlicher und lichter Treffpunkt für alle zu werden, mit viel Intimität trotz der Offenheit. Ganz dem öffentlichen Platzraum zugewandt sind die Gewerbeflächen. Weniger die Synergien mit den betrieblichen Abläufen des Seniorenzentrums stehen im Vordergrund, eindeutig sind es eher die Aspekte der niedrigschwelligen Erreichbarkeit von Außen. Dies gilt insbesondere für das Atelier mit seiner der publikumswirksamen Lage am Eingangshof, direkt vis a vis der Cafes und natürlich dem Blumenladen, den wir als „Marktpavillon“ ganz freigestellt haben.
Wir möchten die Gartenhöfe für unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten qualifizieren. Bewohner und Nachbarn sind eingeladen, Ihre Mittagspause am Fischteich zu verbringen, nach Feierabend eine Runde Boule auf dem Marktplatz zu spielen oder gemeinsam mit den Bewohnern urban gardening im südwestlichen Garten zu betreiben. Anders als die „Aktivgärten“ um das Haus herum verstehen wir die Patiohöfe als Orte zur „passiven“ Nutzung. Ob zarte Birken, hängende Gärten oder hohe Gräser, der Phantasie sind sicherlich keine Grenzen gesetzt um atmosphärische Binnengärten zu erfinden mit denen sich die Bewohner, Mitarbeiter und Gäste des Hauses gerne identifizieren.